Wir sind auf ständiger Reise. Damit ist nicht allein die Reise an sich gemeint, bei der man sich ins Auto, in den Zug, ins Flugzeug oder gar aufs Fahrrad schwingt, um eine neue Gegend zu erkunden. Auch nicht gemeint sind die alltäglichen Reisen, wie die kleine Reise zur Arbeit oder in die Schule. Sondern die Reise mit sich selbst. Denn, man nimmt sich ja stets selbst mit, egal wohin man geht oder steht. Ob man das nun möchte oder nicht. Doch wird uns das auch hie und da bewusst?
Immer nach einer Beschäftigung nachgehend oder danach suchend wandern wir durch unseren Alltag. Ein treuer Begleiter sind auch die Gedanken, die uns in unseren Köpfen besuchen kommen und wieder gehen. Manch ein Besucher kommt öfter als der andere. Ja, es kommt einem sogar vor, dass häufig die unerwünschten Besucher, sich als die häufigsten erweisen, treu wie ein Stammgast in der Kneipe.
Doch heutzutage ist es üblich, dass wenn wir nicht gerade die gewohnten Einkäufe erledigen, unserer Arbeit nachgehen oder etwas mit Freunde oder Familie unternehmen, wir versuchen diese Gedanken irgendwie zu verdrängen, den unschönen aus dem Weg zu gehen. Sich abzulenken. Dabei, wie ich zunehmen in der Öffentlichkeit, auch auf meinen Reisen und auch den kleinen Reisen durch den Alltag beobachte, greifen die Menschen in ihre Jacken- oder Hosentasche und zücken einen weiteren treuen Begleiter heraus. Das Smartphone. Der Ablenkung sind in diesem schmucken neuartigen Gerät keine Grenzen gesetzt. Doch, was um uns herum geschieht, das nehmen wir kaum noch wahr.
Wie können wir so, bei ständiger Ablenkung, die uns kleine und große Hürden baut, nur den richtigen Weg finden? Den Weg zu uns selbst und einem klaren Kopf.
Meine Serie „Wir Reisende“ bestehend aus drei Fotografien, die im Frühjahr diesen Jahres entstanden ist, zeigt Eindrücke wie sie wohl schon jeder beiläufig erlebt hat, in denen man sich selbst womöglich wiederfindet, gar ertappt. Menschen, die am Bürgersteig gehen, eilen, wie sie Straßen, Parkplätze überqueren oder im Stillstand, ganz ihre Aufmerksamkeit ihrem Smart-
phone widmen. Dabei geht es um die eigene Wahrnehmung mit sich und der Außenwelt, die wir anschwellend geistesabwesend durchwandern. Ob nun mit unseren Beinen oder Gedanken.