So knapp hab ich noch nie einen Flug erwischt, wie diesen nach Istanbul. Dennoch bringt es allerhand mit sich, wenn man zu spät dran ist. Man trifft unerwartet Personen, die in der pünktlichen U-Bahn zuvor eben nicht drinsaßen. Ein nettes altes Pärchen erzählt von ihrem Leben in der Stadt, in die ich vor einem Jahr zog. Eine Mitstudentin berichtet über Umzugseskapaden und Zickereien im Sekretariat. Das Licht flickerte in der Maschine. Eine junge türkische Frau musste noch, bevor der Flieger startete aussteigen, sehr zu unserer Verwirrung. Das Gepäck musste nochmals von jedem Passagier kontrolliert werden, damit die Gute auch ja keinen unerwünschten Sachen zurückgelassen hat. Dann ging es los. Holprig gen Himmel. Flugzeugrauschen. Kurz vor der Landung ging plötzlich ganz das Licht aus. Ein technischer Fehler oder doch eine romantische Ader der Turkish Airlines? Man möge der Romantik Hoffnung schenken, denn diese stirbt bekanntlich zuletzt. Nun sitze ich mit Katha und Jasmin, eine quirlige Kalifornierin in der Hostelbar und verwöhne meinen Gaumen und meine Gedanken mit Eiskaffee. Bob Marley verwöhnt meine Ohren und die prächtig farbigen Lampen sind eine Wonne für die Augen. Ich nehme mir stark vor, jeden Tag zu berichten. Prost!